it can be done

Ironman 70.3 Berlin

Krankenhaus statt Zieleinlauf

Beim „Ironman 70.3“ in Berlin am vergangenen Sonntag durfte ich natürlich nicht fehlen, zumal der Wettkampf überwiegend in meinem „Wohnzimmer“, dem Tempelhofer Feld, stattfand. Zudem sollte dies auch die letzte intensive Belastung kurz vor meinem vermeintlichen ersten richtigen Saisonhöhepunkt (Ironman Klagenfurt) werden. Timon hatte mich optimal vorbereitet und eingestellt, und ich fühlte mich zum ersten Mal in dieser Saison vor Kraft nur so strotzend. Auf den letzten Trainingseinheiten wurde ich von Micha Kopf begleitet, der Amateur-Weltmeister im Langdistanz-Duathlon ist. Das war genial, und ich war am Wettkampftag bereit, selbstbewusst und voller Vorfreude.

Frühmorgens kurz vor dem Schwimmstart schaute ich rüber zur Warschauer Brücke und war glücklich über eine wellenlose Spree mit gut erkennbaren Bojen. Das Schwimmen lief stabil, bis auf ein paar Ladungen Spreewasser – na ja: ich trinke eh gerne Spreequell. Kurz konnte ich sogar den Anblick der „Treptowers“ genießen. In einer kleinen Gruppe kam ich an, der Wechsel lief zügig und schon düste ich Richtung Neukölln, runter zum Mehringdamm und ab Richtung Tempelhofer Feld. Die erste Konkurrentin überholte ich dort und führte damit die Verfolgung auf die drei schnellsten Schwimmerinnen an. Die Beine machten schön Druck, ich fuhr und fuhr… und auf einmal gab es einen lauten KNALL und mein Wettkampf war abrupt  zu Ende.

Mit über 40km/h war ich frontal gegen eine Absperrung gerasselt, die längs stand und die ich durch eine kleine Konzentrationslücke einfach zu spät gesehen hatte. Ich flog über den Lenker, landete irgendwie, stand wieder auf und ging sofort wie in Trance zu meinem Rad zurück: Vorderes Laufrad zertrümmert und zwei Platten… schrecklich, ich wollte einfach nur weiterfahren. Das sollte doch mein Wettkampf werden! Aber es war aussichtslos, und jetzt spürte ich auch die Schmerzen des Sturzes. Zwei Läufer kümmerten sich rührend um mich (herzlichen Dank dafür unbekannterweise) und schon war auch Marita vom SCC da. Der Rest verlief dann mit viel Frust, Tränen und Verzweiflung: Krankenhaus statt Zieleinlauf. Und inzwischen hat sich erwiesen, dass mein Schlüsselbein gebrochen und damit auch meine Saison stark beeinträchtigt ist.

Auch wenn ich mich wiederhole: ich will erneut vielen Dank an alle senden, die mir in den letzten Tagen beigestanden haben. Ob persönlich, am Telefon oder mit einer kleinen Nachricht/Facebook-Kommentar: Jedes einzelne Wort hat mir geholfen, und ich hoffe sehr, dass dies zur Heilung beiträgt. Ich halte euch auf dem Laufenden.

 

eure evi

 

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